Mittwoch, 29. Juni 2011

Anwälte verdienen durchwegs weniger - IFB-Untersuchung deckt Rückgänge bis 20 % auf

Die allgemein rückläufige Einkommensentwicklung macht auch vor den Anwälten nicht halt - im Gegenteil: Die Berufsgruppe der Advokaten musste in den letzten 12 Jahren  stärkere Einbußen hinnehmen als der Durchschnitt der Bevölkerung:

Bezogen auf das Jahr 1996 als Basis 100 ist der persönliche Jahresüberschuss sowohl der Einzelanwälte als auch der Anwälte in den Sozietäten mit wenigen Ausnahmen nach einer Umfrage des Instituts der Freien Berufe - Nürnberg nicht unerheblich gesunken.

  • Der Einzelanwalt West hat (inflationsbereinigt) nur noch 96,4 % des Überschusses von 1996
  • Beim Einzelanwalt Ost sind es nur noch 90,2 %
  • Die Anwälte in den westlichen lokalen Sozietäten fahren etwas besser; sie legen auf 103,5 % zu.
  • Die Anwälte in den östlichen loklaen Sozietäten müssen sich jedoch ebenso wie ihre östlichen Einzelkämpferkollegen mit 90,2 % zufrieden geben.
  • Anwälte in überörtlichen Sozietäten verzeichen die stärksten Einbußen. Sie liegen im Westen bezogen auf 1996 nur noch bei 81,8 %...
  • ... und im Osten bei 83,6 %.
Die absoluten Zahlen ergeben für 2008 im Durchschnitt folgendes Bild:
  • Überschuss Einzelanwälte West: 53.000,00
  • Überschuss Einzelanwälte Ost: 46.000,00
  • Überschuss der Anwälte in westlichen lokalen Sozietäten: 89.000,00
  • Überschuss der Anwälte in östlichen lokalen Sozietäten: 55.000,00
  • Überschuss der Anwälte in westlichen überörtlichen Sozietäten: 112.000,00
  • Überschuss der Anwälte in östlichen überortlichen Sozietäten: 72.000,00
Nur der Vollständigkeit halber für alle, die das gern vergessen: Davon ab gehen die üblichen Steuern und die Vorsorgeaufwendungen - letzte in doppelter Höhe wie bei den Arbeitnehmern; wir sind ja unser eigener Arbeitgeber und zahlen also auch den "Arbeitgeberanteil" selbst.

Die komplette Untersuchung ist nachzulesen in der aktuellen Ausgabe der BRAK-Mitteilungen , S 118.

(C) Foto: Gert Altmann auf www.pixelio.de