So dachte ein britischer Regierungsbeamter. Seine Ehe mit seiner pakistanischen Frau kriselte, und weil seine Frau gerade in Pakistan auf Verwandtenbesuch war, ergriff er die günstige Gelegenheit.
Als Beamter bei der britischen Einwanderungsbehörde hatte er das Zugriffsrecht auf alle Listen mit den Namen terrorismusverdächtiger Personen. Kurz entschlossen setzte er seine Frau mit auf die Liste unerwünschter Personen mit der Folge, dass ihr, als sie wieder nach Großbritannien zurück wollte, die Einreise verweigert wurde - und das für die nächsten drei Jahre, wobei der Frau nicht einmal Auskunft darüber gegeben wurde, warum sie ohne ihr Zutun plötzlich von der Normalbürgerin zur gefährlichen Terroristin mutiert war.
Doch irgendwann kam die Sache heraus - und zwar ausgerechnet in dem Moment, in dem die Beförderung des Mannes in der Einwanderungsbehörde anstand. Deshalb wurde er routinemäßig überprüft, und dabei wurde festgestellt, dass er mit einer mutmaßlichen Terroristen verheiratet war. Aus war's mit der Beförderung, und es half auch nichts mehr, als der Mann erklärte, wie das alles gekommen war. Denn Terroristenlisten fälschen ist genau so schlimm, wie mit einer Terroristin verheiratet sein. Die Behörde hat harte Maßnahmen angekündigt. Ob die Frau inzwischen wieder einreisen durfte, wurde nicht berichtet.
Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 03.02.2011.
(C) Foto: Gerd Altmann auf www.pixelio.de