Was hat der Mann gegen seinen früheren Beruf? Er hat nämlich bis 1989 in Oxford/Mississippi eine eigene Strafverteidiger-Kanzlei betrieben, Und selbst, wenn Oxford nur 11.000,00 Einwohner und damit vermutlich zu verteidigende Kriminalität nicht gerade im Übermaß zu bieten hatte: Schlecht war der Job bestimmt nicht - zumal, wenn man wie Grisham noch nebenher Kongressabgeordneter für Mississippi war, bei den Demokraten. Und damals waren die Demokraten gerade am Ruder in Mississippi! Und selbst wenn er auch dort nicht ganz so viel politisch ausrichten konnte wie zur gleichen Zeit sein Cousin - ein gewisser Bill Clinton - an anderer Stelle...
Also mal ehrlich: Manchmal könnte man natürlich die Wände hochgehen angesichts des Unverstandes der Menschheit, mit dem der Anwalt Tag für Tag konfrontiert ist. Aber jenseits davon: Ich mache das jetzt seit 29 Jahren, und will immer noch nichts Anderes tun und habe es immer noch keinen Tag bereut, Advokat geworden zu sein. Im Gegenteil: Wenn ich mir einige Studienkollegen so anschaue, die in den Staatsdienst gegangen sind, sind meine Gesundheit und ich dankbar für den lebenserhaltenden Stress...
Obwohl: Schriftsteller wär natürlich schon was Tolles... Oder Rockmusiker... Oder Kabarettist...
Aber nur nebenbei. Advokat sein finde ich nach wie vor cool.
Den Grisham-Artikel finden Sie hier auf LTO.
(C) Foto Gerd Altmann auf www.pixelio.de
Da muss ich Grisham ebenfalls energisch widersprechen. Selbst 18 Jahre Beruf haben mir den Spaß am Beruf nicht verderben können. Es gibt keinen schöneren Beruf - Papst vielleicht noch, aber da ist die Wartezeit etwas lang ...
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